Dem Burnout vorbeugen! Mit Achtsamkeit zu mehr Resilienz und stabiler Gesundheit im Kita-Alltag

©Kerstin Pack

Die Belastung von Fachkräften in den Kitas hat in der letzten Zeit kontinuierlich zugenommen, und ein Ende dazu ist nicht in Sicht. Immer höhere Anforderungen gepaart mit meist unzureichenden Rahmenbedingungen – insbesondere durch personelle Engpässe wie unbesetzte Stellen – lassen wenig Spielraum. In der Folge sind immer häufiger Ausfälle durch psychische Erkrankungen wie Burnout zu verzeichnen. Durch die richtigen präventiven Maßnahmen kann dem vorgebeugt werden. Der Schlüssel zur Lösung liegt dazu in der achtsamen Selbstwahrnehmung zur Steigerung der Selbstfürsorge und individuellen Widerstandskraft.

Vor allem die (Rück-)Besinnung auf eigene Ressourcen – individuelle Stärken und Potenziale – ermöglicht die Entwicklung der persönlichen Resilienz.

Anhand wesentlicher Fragen gelingt es, die individuellen Kraftquellen und Handlungsspielräume zu erkennen:

  • Was gibt mir Kraft?
  • Was bringt mich zurück in die Balance?
  • Wie kann ich mich und meine Emotionen besser steuern?

Im Rahmen einer Fortbildung für den individuellen Weg zu mehr Achtsamkeit und zur persönlichen Resilienz-Steigerung gibt es theoretischen Input und Anleitung zu praktischen Übungen für die Arbeit an den eigenen Themen, außerdem alltagstaugliche Tipps für den Umgang mit Stress, Rückschlägen und negativen Emotionen.

Autor: Norbert Fischer | RE||SILENCE (resilence.de)

Herausforderungen im deutschen Kita-Wesen: Fachkräftemangel und seine Auswirkungen

Die deutschen Kitas sehen sich gegenwärtig mit einem alarmierenden Fachkräftemangel konfrontiert, der weitreichende Auswirkungen auf die Betreuungsqualität und -kapazität hat. Diese Entwicklung stellt nicht nur eine Belastung für das pädagogische Personal dar, sondern beeinflusst auch die Entwicklung der Kinder in den sensiblen Jahren ihrer frühen Bildung.

Hintergrund:

Die steigende Nachfrage nach Kita-Plätzen aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen, wie der gestiegenen Erwerbstätigkeit von Eltern, hat zu einem wachsenden Bedarf an qualifiziertem Personal in Kitas geführt. Trotz dieses steigenden Bedarfs kämpfen viele Einrichtungen mit Schwierigkeiten, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.

Ursachen:

  1. Niedrige Vergütung: Das vergleichsweise niedrige Gehalt im Bereich der frühkindlichen Bildung schreckt potenzielle Fachkräfte ab, was zu einem Mangel an motivierten Bewerbern führt.
  2. Hohe Anforderungen: Die zunehmenden Anforderungen an die pädagogische Qualität und Diversität der Betreuung erschweren die Rekrutierung von Fachkräften, die diesen Ansprüchen gerecht werden können.

Auswirkungen:

  1. Qualitätsverlust bei der Betreuung: Der Fachkräftemangel führt zu größeren Gruppen und geringerer individueller Betreuung, was die Qualität der frühkindlichen Bildung beeinträchtigen kann.
  2. Belastung des vorhandenen Personals: Das bestehende Personal ist oft überlastet, was zu einer erhöhten Fluktuation und Burnout-Risiken führt.

Lösungsansätze:

  1. Attraktive Vergütung: Eine angemessene Bezahlung für Fachkräfte im Kita-Bereich könnte Anreize schaffen und die Attraktivität des Berufs steigern.
  2. Qualifizierungsförderung: Investitionen in Fort- und Weiterbildungen können dazu beitragen, die Qualität der Betreuung zu verbessern und die Professionalisierung des Personals zu fördern.

Fazit:

Um die aktuellen Herausforderungen im deutschen Kita-Wesen zu bewältigen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Die Anerkennung der Bedeutung frühkindlicher Bildung, gepaart mit angemessenen Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Berufsfeldes, wird entscheidend sein, um langfristig eine qualitativ hochwertige Betreuung sicherzustellen.

Quo vadis Personalentwicklung in Kitas

Das bildungspolitische Interesse in Deutschland an dem Bereich der Frühen Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Unter anderem haben der sogenannte „PISA – Schock“ von 2001 als Reaktion auf das schlechte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in der internationalen Schulleistungsstudie PISA und die Ergebnisse neurowissenschaftlicher Forschung dazu beigetragen, dass die Frühe Bildung stärker in den Fokus von Gesellschaft und Politik gerückt ist (vgl. BMBF, 2021).

Aufgrund einer durch diese Ergebnisse und Erkenntnisse bedingten Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtung (Kita) zu einem Bildungsort, entstand eine Professionalisierungsdebatte in deren Verlauf der Qualifizierungsbedarf pädagogischer Fachkräfte zum zentralen Thema wurde. Dabei wurde vor allem der Sinn und Nutzen einer Akademisierung der Fachkräfte intensiv diskutiert.

 Angeheizt wurde diese Qualitätsdebatte im Jahr 2013 durch den gesetzlichen Anspruch auf Kindertagesbetreuung für jedes Kind ab dem 2. Lebensjahr. Mit einer derart hohen Zahl an interessierten Eltern hatten die politisch Verantwortlichen nicht gerechnet und in der Folge auch nicht geplant. Kalkuliert wurde mit einer Soll-Versorgungsgröße von 35 Prozent (%), doch zwei Jahre später beanspruchten 73 % der Eltern von zweijährigen und 55 % der Eltern der einjährigen Kinder einen Betreuungsplatz, 2019 lagen diese Werte schon bei 81 %, beziehungsweise bei 64 % (vgl. iwd, 2020).

Der u.a. auch daraus resultierende hohe Bedarf an Plätzen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) hatte direkten Einfluss auf die Aus-und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte. Im Schuljahr 2014/15 begannen deutschlandweit 43 % mehr Personen eine Ausbildung in dem Bereich der Frühen Bildung als sieben Jahre zuvor. Für die grundständige, klassische Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und Erzieher entschieden sich sogar 71% mehr.

Nicht nur die formale Ausbildung, sondern auch die Nachfrage und Teilnahme an non-formalen Bildungsmöglichkeiten stieg kontinuierlich an. In 2015 nahmen 39 % der Fachkräfte aus Kitas privat oder beruflich an mindestens einer Fort-oder Weiterbildungsveranstaltung im Jahr teil.  Im Vergleich zu den Teilnahmequoten des Gesamtarbeitsmarktes (19 %) ist die Bereitschaft und die Möglichkeit, sich weiterzubilden, überdurchschnittlich ausgebildet (vgl. Fachkräftebarometer, 2018, Zahl des Monats Oktober).

Vor dem Hintergrund einer sich expansiv entwickelnden Nachfrage nach pädagogischen Fachkräften in Kitas und steigenden Anforderungen an die Qualität der pädagogischen Arbeit werden konkret und zeitnah an- und umsetzbare Lösungsansätze gesucht.

Ausgehend von der Annahme, dass Personalentwicklungsmaßnahmen (PE-Maßnahmen) ein geeigneter Lösungsansatz der Qualitätsentwicklung in Kitas sein können, wird die PE als Gegenstand dieser Arbeit näher betrachtet. Zur Konkretisierung der oben dargestellten Problematik werden dazu im Folgenden zunächst weitere aktuelle Themen der Kindertagesbetreuung aus unterschiedlichen Perspektiven thematisiert. Daran anschließend wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Ansätze und Methoden der modernen PE aktuell im Feld der Kitas widerspiegeln. Grundlage der Betrachtung sind die aktuellen Publikationen des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) und der Weiterbildungsinitiative frühpädagogischer Fachkräfte (WiFF). Ziel ist es, in diesen aktuellen Untersuchungsergebnissen Analogien und Unterschiede zu den Anforderungen an eine moderne PE, wie sie von den Kaiserslauterner Wissenschaftlern Antje Krämer-Stürzel und Rolf Arnold beschrieben werden, zu finden. Den gesamten Artikel finden Sie hier.

Dem Fachkräftemangel in Kitas aktiv entgegenwirken

Wie die anderen Träger der Kinder-und Jugendhilfe nahezu flächendeckend in den westdeutschen Bundesländern beschäftigt Sie sicher das Problem des Fachkräftemangels.

Auch uns als schon viele Jahre im Bildungsbereich Tätige beschäftigt dies, und wir möchten gerne unsere Ideen und Expertise einsetzen, um die Problematik abzumildern für alle Beteiligten und davon Betroffenen: Eltern und Kinder sowie Träger und Mitarbeitende und unsere gesamte Gesellschaft.

Gerade Ihnen als Träger kommt eine Schlüsselrolle zu in der Frage der Begegnung des aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangels. Zwar können Sie nicht den Arbeitsmarkt mit weiteren benötigten Kräften füllen, doch können Sie jetzt Weichen stellen, um die Situation aktuell und in der Zukunft besser zu managen. Es geht bei diesem Problem vornehmlich darum, die richtigen Fachkräfte zu bekommen, zu halten und gesund zu erhalten.

Wenn es uns gelingt, erfolgreicher zu sein als bisher bei den Aspekten „Halten“ und „Gesund erhalten“, dann nutzen wir kurzfristig schon die vorhandenen personellen Ressourcen effektiver. Und das hat für den einzelnen Träger auch positive Auswirkungen bei der Suche nach Fachkräften. Denn ein gutes Image als Arbeitgeber spricht sich herum!

Im Bemühen darum unterstützen wir sie, auf Basis einer Klarstellung und Einordnung zur Problematik ergänzt mit Ideen und Best-Practice-Beispielen, die richtigen Ansätze und Schwerpunkte für das Vorgehen in den Kitas Ihres Trägers zu setzen, ihr spezifisches Paket zu schnüren und sich auf den Weg zu machen, um jetzt und künftig die richtigen Fachkräfte beschäftigen zu können.

Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf ein erstes Kennenlernen!